1. Auslandsreise: Konzertfahrt nach Polen September 1985

Ks Marian Marcinkowski

Eine  Freundschaft mit dem gemischten, schlesischen Chor „Harfa“ aus Imielin-Myslowice nahe Kattowitz gründet sich auf die traurige historische Bedeutung unseres Heimatortes während des Zweiten Weltkrieges.

Ein polnischer Geistlicher, Ks Marian Marcinkowski aus Bielsko-Biala, der während des Zweiten Weltkrieges im ehemaligen KZ Mauthausen inhaftiert war, besucht dieses alljährlich während der Befreiungsfeiern. Bei einem seiner Besuche 1984 hörte er unseren Chor und stellte daraufhin einen Kontakt mit den Verantwortlichen des Harfa-Chores her.

So wurde der Jugendchor Mauthausen - verstärkt durch Mitglieder des Jugendchores Ried/Rdm. (Ltg. Wolfgang Fürst) - nach Polen eingeladen.

Chór "Harfa"

 

Der Chor Harfa selbst besteht aus ca. 70 Mitgliedern und verfügt über ein breit gefächertes Repertoire an geistlicher Chormusik. Die Qualität des Chores ist hervorragend, es wirken auch mehrere ausgebildete Sänger/innen und Instrumentalisten mit. Konzertreisen ins Ausland (Holland, Deutschland, Österreich) sowie mehrere Kassetteneinspielungen haben den Chor weit über seine Region hinaus bekannt gemacht.

v.l.n.r.: Bronislaw Fabia (Chorleiter), Ks Longin Kozub (Pfarrer), Roman Jochymczyk (Organist), Jozef Starzynowsky (Vorsitzender)

Gesang in Auschwitz

Führung in Auschwitz

Bei diesem ersten Besuch in Polen spürten wir - neben der großen Begeisterung für den Glauben und die Musik - vor allem auch die ganze Macht des eisernen Vorhangs und das Elend des Kommunismus.

Die mühsamen Genehmigungsprozeduren um das Visum, die endlosen, schikanösen Grenzkontrollen und die leeren Geschäfte in Warschau waren ein tiefes und bedrückendes Erlebnis.

Andererseits war der große Einfluß der katholischen Kirche auf den Demokratisierungsprozess der 80er Jahre beeindruckend und wurde uns hautnah bewußt.

Bei der Führung durch das ehemalige KZ Auschwitz/Birkenau wurden wir auch mit der Meinungs- und Geschichtsmanipulation des früheren Regimes vertraut. Die Filme über die Befreiung Polens und des Konzentrationslagers nach Beendigung des Weltkrieges durch die UdSSR waren voll von Lügen und Halbwahrheiten. Unser Führer, ein polnischer Geschichtsprofessor, klärte uns immer wieder hinter vorgehaltener Hand über die tatsächlichen Geschehnisse auf. Das KZ Auschwitz/Birkenau ist in seiner Dimension und Perfektion der Vernichtung auch für Mauthausener unglaublich.

Auschwitz - Birkenau

St. Anna/Warschau

Konzerte und Messgestaltungen in Auschwitz (Kirche des Salesianerklosters) und Warschau (Studentenkirche St. Anna)

Niepokalanów

Auftritt in Niepokalanow (dem Kloster des P. Maximilian Kolbe, hier lernten wir auch einen Mitbruder Kolbes, P. Hieronimus kennen)


(P. Maximilian Kolbe)    (P. Hieronimus)

Tschenstochau - Jasna Góra

Tschenstochau - Jasna Góra

Auftritt in Jasna Góra - Tschenstochau (das Marienheiligtum Polens)

Schwarze Madonna von Tschenstochau

Das Lied zu Ehren der schwarzen Madonna von Tschenstochau in polnischer Sprache durfte natürlich auch nicht fehlen:

Gottesdienst und Konzert in der Pfarrkirche von Imielin.

 

 

Eine wunderbare Erfahrung war die ungeheure Gastlichkeit in diesem Land hinter dem eisernen Vorhang dar.

 

Pressespiegel:

 

Bei den Gottesdiensten und Konzerten schöpften wir aus folgendem Repertoire:

Lobpreiset unsern Gott, Gott ist stärker, Singt Halleluja unserm Herrn, Erneuerung der Welt, Wo ein Mensch Vertrauen gibt, Jubilate Deo, Gloria (Taizé), Von guten Mächten, Brot und Wein, Überall weht Gottes Geist, Singt dem Herrn, alle Völker und Rassen, Herr, Deine Lieder will ich singen, Wie ein Traum wird es sein, Doch heute früh, Nacht, Segne du, Maria , Madonno, Czarna Madonno, sowie Konzertprogramm „Oh happy day 85“

 


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